Produktionskosten zurzeit 20 % unterdeckt

Im Juli 2018 lag der Milch Marker Index (MMI) für Deutschland bei 104 Punkten. Mit 43,28 Cent pro Kilogramm sind die Milcherzeugungskosten damit das dritte Quartal in Folge weiter angestiegen, berichtet die MEG Milch Board. Ursachen dafür sind die erhöhten Futter- und Energiekosten und geringere Rindererlöse. Das Verhältnis zwischen Kosten und Erlösen konnte sich im Bundesdurchschnitt durch die um 1,04 Cent pro Kilogramm auf 34,56 Cent angehobenen Milchauszahlungspreise leicht verbessern. Die verbleibende Unterdeckung von 20 % – entspricht 8,72 Cent/kg Milch – weist allerdings auf die weiterhin ungünstige wirtschaftliche Lage für die meisten Milchkuhbetriebe in Deutschland hin.
Quartalswerte MMI

Die Quartalswerte des Milch-Marker-Index 2018 zeigen, dass die Produktionskosten zuletzt um 20 % unterdeckt waren. (Bildquelle: MEG Milch Board)

Der Anstieg der Produktionskosten trifft die Regionen Nord und Süd laut dem MEG Milch Board zurzeit am stärksten. Hier sind die Erzeugungskosten von April bis Juli 2018 mit 0,57 Cent bzw. 0,69 Cent (ca. + 1,5 %) gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum liegen die Kosten im Norden mit 38,60 Cent um 5 % höher als in 2017 und im Süden und Osten um 3 %.
Die Milchauszahlungspreise zogen in der Region Süd von April bis Juli 2018 mit + 0,36 Cent auf 35,63 Cent/kg nur schwach an. Im Norden stiegen diese um 1,79 Cent auf 33,81 Cent, die Auszahlungspreise sind damit im Norden dennoch am niedrigsten. Im Juli 2018 waren die norddeutschen Milchkuhbetriebe im Mittel 4,79 Cent/kg Milch von einer Kostendeckung entfernt. Die Erzeugungskosten lagen in Schleswig-Holstein bei 37,66 Cent, in Niedersachsen bei 38,01 und in Nordrhein-Westfalen bei 40,78 Cent. In der Region Nord werden aktuell 12 % der Milcherzeugungskosten nicht gedeckt, im Süden 28 % und im Osten 13 %.
Diese vierteljährlichen Berechnungen beruhen laut der MEG Milch Board auf amtlich erfassten Buchführungsdaten und repräsentieren die Mehrheit der spezialisierten Milchkuhbetriebe in Deutschland.
Mehr Grafiken und Erläuterungen finden Sie auf der Internetseite www.milch-marker-index.de
Quelle: MEG Milch Board