Preise für Milchprodukte steigen

Die niedrigen Milchanlieferungen in Deutschland haben in der vorletzten Septemberwoche 2021 (KW 38) am Produktmarkt für Milcherzeugnisse teils zu weiter anziehenden Preisen geführt, sofern diese nicht durch Kontrakte festgeschrieben waren, berichtet die Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB).
Das galt insbesondere für den Bereich Milchpulver. Laut der ZMB war das verfügbare Angebot an frei verkäuflichem Magermilchpulver (MMP) stark begrenzt. Die Produktion für die kommenden Monate sei bereits im Vorfeld verkauft. Außerdem böte der Verkauf von flüssigem Rohstoff am Spotmarkt derzeit bessere Verwertungsmöglichkeiten als die Herstellung von MMP (siehe Spotmilchpreise halten sich im September auf hohem Niveau).
  • Der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten zufolge konnten die Verkäufer von lebensmitteltauglichem Magermilchpulver im Schnitt zwischen 2,67 €/kg und 2,77 €/kg MMP erlösen – das war das höchste Niveau seit Sommer 2014. Auch auf globaler Ebene zogen die Magermilchpulverpreise weiter an – siehe Global Dairy Trade: Preisanstieg – Milchprodukte stark gefragt. Vollmilchpulver verteuerte sich ebenfalls in Deutschland, um 7 Cent auf eine Spanne von 3,35 €/kg bis 3,42 €/kg.

Knapper werdende Verfügbarkeit von Käse und Butter

Der Milchfettmarkt war nach Angaben der Kemptener Börse bei guter Nachfrage ebenfalls von einem knappen Angebot geprägt. Die Preise für Blockbutter erhöhten sich um 10 Cent beim unteren Spannenwert auf 4,15 €/kg und am oberen Ende wurde der Wert um 15 Cent auf 4,35 €/kg heraufgesetzt. Bisher hatten Restbestände an tiefgefrorener Butter den Preisanstieg begrenzt, doch würden diese nun langsam zu Ende gehen. Frische Butter zum aktuellen Preisniveau zu produzieren sei wenig lukrativ – siehe Hohe Kosten und Inflation belasten Milchwirtschaft.
Auch bei Schnittkäse nimmt die Nachfrage zum Herbst zu. Das macht sich an einem knapper werdenden Angebot bemerkbar, der Käse müsse aufgrund des begrenzten Angebotes immer jünger ausgeliefert werden. Die amtliche Notierung für Edamer und Gouda in Hannover blieb vergangene Woche allerdings noch unverändert, doch rechnen Experten mit anziehenden Preisen. 
Quelle: AgE, ZMB, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V.