Österreich: ICAR-Gütesiegel für Milchleistungskontrolle

Ab sofort darf die österreichische Rinderzucht das neue Qualitätszertifikat des International Committee for Animal Recording (ICAR) führen. Zuvor hatte ein Auditorenteam des ICAR eine Woche lang sämtliche Institutionen der österreichischen Rinderzucht und Leistungsprüfung, deren Umfeld sowie die Tierkennzeichnung in der Praxis überprüft. Der südafrikanische Auditor und Geschäftsführer der Leistungsprüfung in Südafrika Charl Hunlun hatte die Leitung im Auditorenteam. 
Franz Sturmlechner, Geschäftsführer der Zentralen Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter (ZAR) und Franz Schallerl, Geschäftsführer des Landeskontrollverbandes (LKV) Steiermark, stellten die Struktur und Arbeitsweise der österreichischen Rinderzucht und Leistungsprüfung vor. Den Datenbankbetrieb und die Datenerfassung durch Mitarbeiter des LKV erläuterte Martin Mayerhofer von der ZuchtData. Besonders interessiert war das Auditorenteam an den Ausführungen von Christoph Herbst von Agrarmarkt Austria, der die rechtlichen Hintergründe und die Durchführung der Tierkennzeichnung in Österreich vorstellte.
Auch die praktische Durchführung der Milch- und Fleischleistungsprüfung wurde begutachtet, wobei auch das System der Almkontrolle in Tirol auditiert wurde. Abgerundet wurde das Inspektionsprogramm von einem Besuch des Qualitätslabors St. Michael in der Steiermark.
Das ICAR ist die internationale Dachorganisation für Leistungsprüfungen bei landwirtschaftlichen Tieren. Sie soll sicherstellen, dass die Leistungsprüfungen nach anerkannten Regeln durchgeführt werden. Für Mitgliedsorganisationen, die die Ansprüche erfüllen, wird ein Qualitätszertifikat erteilt. Bereits seit 2009 führen die österreichischen Landeskontrollverbände dieses Zertifikat. Alle drei Jahre erfolgt eine erneute Überprüfung. (AgE)