OECD und FAO Milchmarkt-Prognose bis 2027

In einem Ausblick für die Jahre 2018 bis 2027 gehen die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) davon aus, dass die globale Milchproduktion bis 2027 um 22 % gegenüber dem Referenzzeitraum 2015/17 zulegen werde.
Großen Anteil daran dürften Indien und Pakistan haben, auf die am Ende des Prognosezeitraumes fast ein Drittel der weltweiten Milcherzeugung entfallen soll. Für die Europäische Union und die USA wird ein jährliches Wachstum der Milchproduktion von jeweils 0,7 % vorhergesagt, was deutlich unter der erwarteten globalen Zuwachsrate von 1,8 % liegen würde. Diese soll auch von Neuseeland nicht erreicht werden, wo schärfere Umweltauflagen den jährlichen Zuwachs der Milcherzeugung von 3,3 % in der letzten Dekade auf durchschnittlich 1,5 % in der Periode bis 2027 begrenzen dürften.

Jährlicher Nachfragezuwachs für Frischmilch bis 2027 bei 2,1 %

Prognostiziert wird von OECD und FAO zudem ein weiterer Anstieg des globalen Verbrauchs von Milchprodukten. Dieser Entwicklung nicht mehr so stürmisch wie in den vergangenen zehn Jahren sein soll. Bei nicht verarbeiteten Milchfrischprodukten soll sich der jährliche Nachfragezuwachs bis 2027 auf 2,1 % belaufen, bei den verarbeiteten Produkten auf 1,7 %. Dabei sei in den Entwicklungsländern vor allem im Bereich Frischmilch mit einem höheren Pro-Kopf-Verbrauch zu rechnen, in wirtschaftlich stärkeren Ländern mit einem höheren Verzehr von Käse und Vollmilchpulver. Zudem erfreut sich Butter weltweit wachsender Beliebtheit.
Von der steigenden Importnachfrage nach Käse dürfte in erster Linie die EU profitieren. Ihr Anteil an den globalen Exporten von Milchprodukten soll von 27 % in der Basisperiode 2015/17 auf 29 % im Jahr 2027 steigen. Was die Erlöse angeht, erwarten OECD und FAO ein deutliches Absinken des zuletzt überhitzten Butternotierungen, während für Mager- und Vollmilchpulver gegenüber den relativ niedrigen Ausgangspreisen bis 2027 nominale Aufschläge von 39 % sowie 25 % möglich sein sollen.
Quelle: AgE