Nutztierexperte fordert Verbot von Milch euterkranker Kühe

Der Nutztierwissenschaftler Prof. Albert Sundrum, Universität Kassel, plädiert für die Einführung von strengeren Qualitätskriterien bei der Milcherzeugung. So könnten nach seiner Aussage der Milchpreis stabilisiert und gleichzeitig unerwünschte Nebenwirkungen für Umwelt und Tiere reduziert werden. Sundrum schlägt vor, die Politik sollte die Milch von Kühen, die „nachweislich aus einem erkrankten Euter stammt“, vom Markt nehmen. Dadurch könnte die aktuelle Angebotsmenge schlagartig reduziert werden. Konkret sollte sich nach seinem Vorschlag die Mehrheit der Politiker darauf verständigen, dass die Milch von Kühen, die mehr als 400.000 Zellen pro Milliliter im Tagesgemelk aufweise und die damit nachweislich aus einem erkrankten Euter stamme, vom Markt zu nehmen sei. Bei dieser Grenze müsste schätzungsweise die Milch von bis zu 10 % der Milchkühe vom Markt genommen werden. Statt weiterhin einen ruinösen Wettbewerb um die geringsten Produktionskosten zu befördern, sei es an der Zeit, einen Wettbewerb um die besseren Produkt- und Prozessqualitäten einzuleiten, erklärte Sundrum. (AgE)