Niedersachsen verliert Grünland

Niedersachsen hat im vergangenen Jahr 23.300 ha Grünland verloren. Aktuelle Berechnungen des Landesamtes für Statistik weisen eine Grünlandfläche von 696.000 ha aus. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Rückgang von 3,2 Prozent. Die Ackerfläche nahm dagegen um 40.400 ha auf 1.925.900 ha zu.
Wie die agrarzeitung in ihrer online-Ausgabe berichtet, ist die Hauptursache für den Grünlandverlust  die kurzzeitige Aufhebung der Genehmigungspflicht für den Umbruch von Grünland im Dezember 2014. Ab dem 19. Dezember musste Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) die Umwandlung von Grünland in Ackerland ermöglichen, weil die Umbruchquote von 5 Prozent knapp unterschritten worden war. Dadurch entfiel die rechtliche Grundlage für den Grünlandschutz. Zum 1. Januar 2015 griffen Greening-Regelungen, die faktisch zu einem erneuten Umbruchverbot führten. Das kurze Zeitfenster wurde offenbar intensiv genutzt, um zu pflügen und anschließend Weizen oder Roggen zu drillen.
Der großflächige Grünlandverlust könnte allerdings zum Bumerang werden. Denn wenn die landesweite Abnahme gegenüber dem Referenzjahr 2003 mehr als 8 Prozent beträgt, ist das Land ermächtigt, die Wiedereinsaat mit Gras zu verlangen.