Niederländische Milcherzeuger klagen gegen Rabobank

Zwölf niederländische Milcherzeuger haben die Rabobank verklagt. Sie werfen dem Finanzinstitut vor, sie nicht vor den Risiken einer Betriebsaufstockung nach den Baujahren 2013 bis 2015 gewarnt zu haben. Die Rabobank sei damals bereits in Kenntnis gewesen, dass strengere Emissionsvorschriften geplant seien, die zur Verringerung der Herdengrößen führen müssten. Die Bank habe ihre Sorgfaltspflicht verletzt, sie hätte die entsprechenden Hypotheken für den Bau neuer Ställe niemals gewähren dürfen, kritisierte der Anwalt der Landwirte, Olivier van Hagenbroek. Die Landwirte fordern nun Entschädigungen von 100.000 € bis zu mehreren Millionen Euro pro Kläger. Die Rabobank wies die Vorwürfe zurück. „Letztendlich entscheidet der Unternehmer selbst, ob er die zur Verfügung stehenden Investitionsflächen nutzen will. Das ist Teil des unternehmerischen Risikos“, so die Bank.
Die klagenden Milchkuhhalter haben von 2013 bis 2015 neue Ställe gebaut. Anfang 2015 wurde die Milchquote in der Europäischen Union abgeschafft, so dass die Landwirte mehr Kühe halten konnten. Da die Herden in der Folge auch in den Niederlanden aufgestockt wurden, produzierten die Milcherzeuger dort 2016 durch den zusätzlich anfallenden Wirtschaftsdünger unter dem Strich zu viel Phosphat. Deshalb führte die Haager Regierung eine Phosphatquote und handelbare Emissionsrechte für Phosphat ein, wobei die Zahl der Kühe zum Stichtag 2. Juli 2015 zugrundegelegt wurde. Allerdings hatten damals viele Aufstocker ihre neuen Ställe noch nicht belegt, so dass sie dadurch weniger Kühe als geplant halten dürfen. Rund 800 niederländische Landwirte waren so in finanzielle Schwierigkeiten geraten.
Quelle: AgE