Neuseeland: Screening aller Milchkühe

In Neuseeland sollen in den nächsten Wochen alle Milchkuhherden auf den bakteriellen Erreger Mycoplasma bovis untersucht werden. Das hat das Landwirtschaftsministerium am vergangenen Donnerstag (12.07.) mitgeteilt.
Ab Ende Juli sollen dafür auf jedem neuseeländischen Milchkuhbetrieb nach Beginn der Kalbung Milchproben geprüft werden. Über einen Zeitraum von zwölf Wochen sollen bis zu sechs Proben von jeder Farm bei der Milchabholung gewonnen und auf Antikörper gegen Mykoplasmen und die DNA des Bakteriums untersucht werden. Denn zu Beginn der Laktation ist es am wahrscheinlichsten, dass Kühe das schwer nachzuweisende Bakterium ausscheiden. Bei positivem Befund informieren die Behörden den Milchkuhhalter und sperren den Betrieb. Wird bei weiteren Tests das Ergebnis bestätigt, werden die Tiere gekeult. Eine erste Untersuchungsrunde dieser Art war bereits durchgeführt worden. Dabei waren jedoch die jetzt erstkalbenden Kühe nicht untersucht worden. Experten hatten deswegen eine zweite Testphase empfohlen. Weitere landesweite Prüfrunden sind wahrscheinlich.
Hintergrund: Mit dem Screening des gesamten Milchkuhbestands versucht Neuseeland, den Erreger auszurotten. Dafür sollen rund 515 Millionen Euro investiert und 150.000 Tiere gekeult werden. Bisher keulten die Neuseeländer rund 28.280 Tiere auf 30 Betrieben. 40 weitere Betriebe stehen vor der Keulung, etwa 200 Betriebe befinden sich in Quarantäne oder unter intensiverer Beobachtung.
Quelle: AgE