Neuseeland kämpft gegen weitere Verbreitung von Mykoplasmen

In Neuseeland sind in der vergangenen Woche erstmals auch auf der Nordinsel mit dem bakteriellen Erreger Mycoplasma bovin infizierte Rinder entdeckt worden. Mykoplasmen können bei Kühen zu behandlungsresistenten Mastitiden, Fruchtbarkeitsstörungen und Aborten führen oder generell bei Rindern Lungenerkrankungen und Gelenksentzündungen auslösen. Erstmals wurde die Krankheit in Neuseeland am 21. Juli 2017 bei einem Milchkuhbetrieb auf der Südinsel entdeckt. Mit den neuen Fällen aus dem Norden sind bereits zwölf Haltungen betroffen und etwa 3.500 Tiere gekeult worden.
Landwirtschaftsminister Damien O'Connor bezeichnete den Vormarsch der Krankheit auf die Nordinsel „als große Enttäuschung und schweren Rückschlag“. Beunruhigend sei, dass die Quelle der Infektionen noch nicht habe identifiziert werden können. Es müssten deshalb neue Wege gegangen werden, um eine weitere Verbreitung zu vermeiden.
Dazu zähle offenbar auch ein Transportverbot für Rinder über die Cookstraße, also die Meerenge zwischen der Nord- und Südinsel Neuseelands. Über diesen Seeweg passieren nach  jährlich rund 14.000 Rinder die Inselgrenzen. Auch sollen die betroffenen Landwirte möglicherweise nicht mehr anonym bleiben. Mehr Öffentlichkeit schaffe mehr Transparenz über die Bestandsbewegungen und könne den „Tracking- und Tracing-Prozess“ unterstützen, so die Begründung. In Neuseeland gibt es zwar ein nationales Tieridentifizierungs- und -verfolgungs-System, doch anscheinend pflegen nicht alle Landwirte die Daten ein.

Quelle: AgE