Neue GAP: Intensive Milchviehbetriebe verlieren

Milchviehbetriebe verlieren im Zuge der neuen GAP vor allem durch den Wegfall der Greening-Beträge deutlich an Prämien. Intensiv wirtschaftende Höfe können diese Lücke auch durch die neuen Ökoregelungen nicht vollständig schließen. Dieses Fazit zieht Gabriel Baum von der LEL Baden-Württemberg auf der Basis einer Kalkulation der Folgen der neuen GAP auf die Betriebe.
- Danach hätte ein intensiver Milchviehbetrieb mit 150 Milchkühen, weiblicher Nachzucht und 100 ha künftig 2 % weniger Mittel zur Deckung von Fixkosten und als Gewinnbeitrag zur Verfügung.
- Ein Biobetrieb mit 80 Kühen, Nachzucht und 100 ha kann seinen Deckungsbeitrag durch die neuen Ökoregelungen sowie durch mehr Möglichkeiten bei den Agrarumweltmaßnahmen (hier FAKT) steigern. Im Rechenbeispiel um ca. 1 %.
- Ein extensiver Betrieb mit 50 ha FFH-Mähwiesen und 40 Kühen plus Nachzucht kann Einbußen durch die Nutzung der Ökoreglungen (z.B. artenreiches Grünland mit 4 Kennarten) auf ca. 2 % begrenzen.
Unterm Strich könnten viele Milchviehbetriebe ein ähnliches Niveau der Prämien wie früher erreichen, wenn sie bereit sind, ihr Betriebssystem stärker auf öffentliche Leistungen hin auszurichten, die finanziell honoriert werden, so die Schlussfolgerung von Gabriel Baum. Der Experte empfiehlt, den eigenen Betrieb auf die realisierbaren möglichen Maßnahmen und Angebote hin zu untersuchen. Jede Maßnahme könne aber nur erfolgreich sein, wenn sie zum Betrieb passe. Management und Vermarktung spielten aber auch künftig die entscheidenden Rollen für den Betriebserfolg.
Quelle: Gabriel Baum, LEL; BBZ

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