Nachhaltigkeitsstandards für die Milchproduktion sinnvoll

Milcherzeuger in Deutschland erkennen die Etablierung von Nachhaltigkeitsstandards zunehmend als Möglichkeit an, um auf die gesellschaftlichen Ansprüche an die Milchproduktion im Hinblick auf die Tierhaltung sowie auf Umweltwirkungen zu reagieren. Darauf verwiesen vergangene Woche Wissenschaftler vom Arbeitsgebiet Betriebswirtschaftslehre des Agribusiness" am Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung der Universität Göttingen. Und zwar im Rahmen ihres Beitrags zur 56. Jahrestagung der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus (GEWISOLA) in Bonn.
Aus deren Studie gehe aber auch hervor, dass Landwirte trotz der grundsätzlichen Offenheit gegenüber Nachhaltigkeitsstandards deren Umsetzung in der Milchproduktion als schwierig empfinden. Daher empfehlen die Wissenschaftler Molkereien, bei der Einführung eines Nachhaltigkeitsstandards die Erzeuger frühzeitig einzubinden, sie ausreichend zu informieren und auf eine Unterstützung durch die Landwirte zu achten. Für die Teilnahme an einem Nachhaltigkeitsstandard können Landwirte am ehesten durch finanzielle Anreize in Form eines höheren Milchgelds gewonnen werden. Den Molkereien raten sie deshalb, diesen Aspekt bei der Konzipierung eines Nachhaltigkeitsstandards als zentrales Motiv zu berücksichtigen. Gefordert sehen die Wissenschaftler auch die Politik. Sie könne die Bemühungen der Landwirte durch finanzielle Beihilfen, aber auch durch Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Produktion unterstützen. (AgE)