Nachhaltigkeitsmodul Milch erhält gute Zwischenbilanz

Vor einem Jahr ist das Pilotprojekt „Nachhaltigkeitsmodul Milch“ gestartet. Eine positive Zwischenbilanz hat der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken (QM Milch), gezogen. Nachhaltigkeitsstandards bieten laut ihm dann Chancen für Molkereien und Milcherzeuger, wenn sie als Branchenlösungen umgesetzt werden. „Der Dialog in der Kette mit den Akteuren des Handels und der verarbeitenden Industrie muss diesen Weg nehmen“, erklärte er. Zugleich warnte er davor, Nachhaltigkeitsprogramme und Qualitätssicherungssysteme als Alleinstellungs- oder Profilierungsmerkmal einzelner Unternehmen zu verstehen. Damit gerieten sie zur Beliebigkeit und schafften keinen Mehrwert für die Milcherzeuger.

Pilotphase Jahr 1: Nachhaltigkeitsbefragung ist gut angelaufen

Beteiligt an dem Pilotprojekt sind bundesweit 34 Molkereien mit ihren Milcherzeugern. Mehr als 3.000 Milchbauern und ihre Molkereien haben sich mittlerweile an einer Nachhaltigkeitsbefragung beteiligt. Über den Fragebogen werden Daten zu rund 70 Indikatoren erhoben, die Aspekte aus den Bereichen Ökonomie, Ökologie, Soziales und Tierwohl abbilden. Damit bekommen die Milcherzeuger einen Überblick und es werde die Basis für eine molkereiinterne Diskussion über gemeinsame Nachhaltigkeitsziele in der Milcherzeugung geschaffen.

Pilotphase Jahr 2: Analyse von internationalen Systemen und Verbrauchersicht

Im zweiten Jahr der Pilotphase steht neben den Datenerhebungen und -auswertungen auf Molkereiebene die Analyse internationaler Nachhaltigkeitssysteme im Fokus. Zudem sollen die konkreten Nachhaltigkeitsanforderungen analysiert werden, die von Kundenseite an die Molkereiunternehmen gestellt werden. Die Ergebnisse sollen dazu genutzt werden, das Nachhaltigkeitsmodul Milch zu einem anerkannten und international anschlussfähigen Instrument für die Milchwirtschaft weiterzuentwickeln.
Infos zum Projekt: Das Verbundprojekt wird im Rahmen der Innovationsförderung vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert. Projektpartner sind das Thünen-Institut für Betriebswirtschaft, der QM-Milch e.V. mit den Trägerverbänden Deutscher Bauernverband, Deutscher Raiffeisenverband und Milchindustrie-Verband, das Projektbüro Land und Markt sowie der Landeskontrollverband Nordrhein-Westfalen. Praxispartner sind bundesweit 34 Molkereien mit ihren Milcherzeugern. Mehr unter http://www.qm-milch.de/nachhaltigkeit

Quelle: AgE