Moskau droht mit Importstopp für niederländische Milchprodukte

Ab dem 19. Dezember soll ein Importverbot für Milchprodukte aus 13 niederländischen Molkereibetrieben gelten. Das teilte der Russische Föderale Aufsichtsdienst für die Tier- und Pflanzengesundheit (Rosselkhoznadzor) mit. Allein von FrieslandCampina wären fünf Werke betroffen. Auch Produkte von DOC Kaas und Bel Leerdammer könnten betroffen sein. 
Laut der niederländischen Fachpresse rechtfertigt Rosselkhoznadzor seine Maßnahmen mit Mängeln, die bei Betriebskontrollen im September festgestellt worden seien. Wenn die betroffenen Unternehmen die Anforderungen des russischen Kontrolldienstes erfüllen würden, könnten die Importverbote noch abgewendet werden. Allerdings gehe es dabei nicht um die Produktqualität oder Hygiene, sondern um Aspekte denen in den Niederlanden eine geringere Bedeutung zukommt, wie der Umzäunung des Betriebsgebäudes. 
Sollten die Einfuhrverbote in Kraft treten, ist mit spürbar sinkenden Exporterlösen zu rechnen, weil die betroffenen Unternehmen einen relativ großen Anteil an der niederländischen Milchprodukte-Erzeugung ausmachen. In den ersten acht Monaten des Jahres 2013 wurden 35.000 t Käse im Wert von 130 Mio. Euro sowie 1.700 t Butter und Butterschmalz im Wert von 5,5 Mio. Euro nach Russland exportiert, so die Statistik der holländischen Wirtschaftsgruppe Milchprodukte (PZ).
In Deutschland sind bereits 54 Molkereibetriebe von den russischen Einfuhrverboten betroffen, wodurch die Ausfuhren im laufenden Jahr deutlich zurückgingen. (AgE)