Österreich

Molkereien planen Abzüge für "übermäßige" Milchliferanten

Österreichs Molkereien rechnen nach der vorgesehenen Abschaffung der EU-Milchquotenregelung ab 2015 mit einem starken Anstieg der Milchanlieferungen in der Alpenrepublik. Problematisch dürfte dabei weniger die Abnahme der zusätzlichen Mengen selbst sein, sondern eher der aufgrund dessen befürchtete Rückgang der Erzeugerpreise. Bereits Ende 2012 war die größte Molkereigenossenschaft des Landes, die Berglandmilch, mit der Vorstellung eines neuen Liefermodells vorgeprescht, das schon 2014 eingeführt werden soll. Für seine geplante Mengensteuerung, basierend auf einzelbetrieblichen Höchstquoten zwischen 2009 und 2012, und einem Vermarktungsbeitrag für Überlieferung je nach Marktabsatz, musste Berglandmilch-Generaldirektor Josef  Braunshofer allerdings von den Milchbauern einiges an Kritik einstecken.
Mittlerweile denkt man auch bei der Milchliefergenossenschaft Niederösterreich (MGN), dem Rohstofflieferant von Österreichs zweitgrößter Molkerei, der Niederösterreichischen Molkerei AG (NÖM), laut über eine „Startmenge” für jeden Milchlieferanten nach dem Quoten-Aus nach. Gleichzeitig versicherte die MGN, man wolle „in jedem Fall” die volle Produktionsmenge der Milchbauern übernehmen. Bei „nicht übermäßiger Anlieferung” werde man die Milchmenge wohl absetzen können; andernfalls werde es „für jene Betriebe, die uns übermäßig belasten”, Abzüge geben, so MGN-Obmann Johann  Krendl. (AgE)