Moderne Tierhaltung schont die Umwelt

Werden Wiederkäuer und damit auch Rinder in der Weidehaltung nicht nur mit Gras, sondern auch mit energiereichen Futtermitteln wie Getreide, Ölkuchen oder Silomais gefüttert, so ist ihre Aufzucht und Haltung klimafreundlicher. Zudem bringt die effektive Fütterung den Landwirten, durch die daraus resultierenden besseren Wachstums- und Milchleistungen, wirtschaftliche Vorteile.
So lautet das Ergebnis einer Studie unter Leitung des Internationalen Instituts für Angewandte Systemanalyse (IIASA), die im US-Fachmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlicht wurde. Die Wissenschaftler konnten durch ihre Studie der oftmals in den Laienmedien geäußerte Forderung nach einer weniger intensiven Fütterung und Weidehaltung widersprechen.

Eine effiziente Tierhaltung ist klimafreundlich und verbessert die Nahrungsmittelversorgung

Co-Autorin Sabine Fuss, Leiterin der Arbeitsgruppe Ressourcen und Internationaler Handel am Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) in Berlin erläuterte: „Eine effizientere Viehhaltung könnte zu einem der Schlüssel beim Klimaschutz werden. Sie leistet einen größeren Beitrag zur Verminderung des Ausstoßes von Treibhausgasen als ein verminderter Fleischkonsum. Ernährungssicherheit und Klimaschutz schließen sich hier nicht aus, sondern gehen Hand in Hand.“
Würden die Viehhalter weltweit ihre Nutztiere künftig mit Getreide zufüttern und ihre Tiere kontrollierter Weiden lassen, also auf produktivere Systeme mit einer verminderten Landnutzung umstellen, könnten laut Angaben der Wissenschaftler der Ausstoß von Treibhausgasen bis zum Jahr 2030 um 23 % gesenkt werden.

Hoher Aufklärungsbedarf

Die Politik muss dabei allerdings ihre Verantwortungsaufgabe erfüllen: „Nur wenn die Politik für entsprechende Aufklärung unter den Farmern sorgt und ihnen einen besseren Zugang zu den Märkten verschafft, ist der Umbruch in der Landwirtschaft möglich“, betonte Fuss. Zudem seien absichernde Vorkehrungen notwendig, damit diese intensivierte Form der Landwirtschaft nicht zu anderen Umweltschäden führt oder den Tierschutz beeinträchtigt. Insbesondere in den asiatischen und afrikanischen Ländern bestehe ein enormer Aufklärungsbedarf.

(aho)