Österreich

Mindestpreisforderung für österreichische Milcherzeuger

In Österreich wurde die Abstimmung über den Entschließungsantrag für ein „Zehn-Punkte-Milchpaket“ in der vergangenen Woche vom Landwirtschaftsausschuss des Parlaments vertagt. Der Antrag enthalte die Kernforderung, dass jedem österreichischen Milcherzeuger für die ersten 65.000 Liter Rohmilch ein garantierter Mindestpreis für konventionelle und Bioware gewährleistet werden soll. Dieser Mindestpreis solle sich an einer Vollkostenrechnung sowie nachvollziehbaren und bewertbaren Qualitätsparametern orientieren.
Nach Aussage des Agrarsprechers der Grünen, Dr. Wolfgang Pirklhuber, seien Maßnahmen zur Stabilisierung wichtig, weil es auch für die Milchbauern in Österreich zurzeit nicht gut aussehe. Seiner Meinung nach liegt dies auch an der Nahrungsmittelindustrie, die zunehmend Produkte aus Palmfett und Milchpulver verarbeite. Norbert Sieber von der ÖVP ist allerdings der Meinung, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen die Wettbewerbsfähigkeit des Gesamtsystems gefährden würden.
Walter Schopf von der SPÖ räumte ein, dass der Wegfall der Milchquote große Probleme verursacht habe, es aber noch nicht klar sei, wer Verlierer oder Gewinner der neuen Situation seien. Leopold Steinbichler vom Team Stronach fordert eine Vollkostenrechnung in der Milchproduktion. Außerdem sollen seiner Meinung nach Verbraucher besser informiert werden. (AgE)