Milchviehhalter-Einkommen unter Mindestlohn

"Der Stundenlohn der heimischen Milchbauern einschließlich der EU-Direktzahlungen liegt derzeit nur bei 7,63 Euro. Da die Transferleistungen in Zukunft wohl abnehmen werden, droht das Einkommen der Landwirte noch weiter unter die Mindestlohngrenze zu sinken," darauf wies die rheinland-pfälzische Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken vergangene Woche bei einer Fachveranstaltung zur Milchpolitik in Mainz vor rund 100 Vertretern des Berufsstandes, der Verbände, der Molkereien, des Handels und der Politik hin. Die Milcherzeuger in Rheinland-Pfalz müssten deshalb zukünftig mehr von der Wertschöpfungskette profitieren. „Die Erzeuger haben in den vergangenen Monaten unter extrem niedrigen Milchpreisen gelitten. Die aktuell angekündigte Preiserhöhung ist nicht mehr als eine dringend notwendige Anpassung“, betonte Höfken. Sie wies darauf hin, dass die Kosten der Milchproduktion für Energie, Futter und Dünger in den vergangenen zwei Jahren um 20 % gestiegen seien und heute jeden Liter Milch mit rund drei Cent zusätzlich belasten würden. Angesichts der stark schwankenden Preise sei es unerlässlich, die Milchpolitik der EU so neu zu regeln, dass die Erzeuger in Europa tatsächlich gestärkt und mehr Nachfrageorientierung sowie Marktstabilität erreicht werde.