Milchtankstellen auch im Supermarkt interessant

Milchtankstellen können eine gewinnbringende Ergänzung zur Milchvermarktung über die Molkerei sein, sollten aber im Arbeits- und Betreuungsaufwand nicht unterschätzt werden. Das ist am vergangenen Donnerstag (16.08.2018) bei einer Pressefahrt um Stendal deutlich geworden.
Nach Einschätzung von Tobias Helmer, Automatenanbieter Milch Concept, nutzt erst ein sehr geringer Anteil der Betriebe die Möglichkeit der Milchtankstellen in Supermärkten. Dabei gebe es eine große Nachfrage nach potentiellen Landwirten von Seiten der Supermarktleiter, da regionale Produkte weiterhin stark im Trend lägen.
Gleichwohl seien nicht alle Standorte oder auch Ladenkonzepte für diese Form der Direktvermarktung geeignet. Skeptisch zeigte sich der Marktexperte insbesondere bei Discountern.

Ein hoher Aufwand und ein Gesicht für die Milch

Die Landwirte Marion und Rainer Wollert von der Güldenpfennig & Wollert GbR, die insgesamt 20 Automaten bei verschiedenen Lebensmitteleinzelhändlern in der Region betreiben, erläuterten den Anwesenden den logistischen Aufwand und die nötigen Investitionen in Automaten, das Wechsel-Tanksystem, die Spülstation, die Pasteurisierung und das Lieferfahrzeug.
Neben dem reibungslosen und einfachen Automatenbetrieb seien zudem die persönliche Ansprache und die Präsentation vor Ort wichtig. Deshalb seien die Automaten in den ersten zwei Wochen auch von den Landwirten selbst betreut worden. Man müsse „der Milch ein Gesicht geben“, betonte das Landwirtspaar.
Der Markt für Milchtankstellen in Deutschland wird den Angaben zufolge derzeit von drei Anbietern bedient: Milch Concept, Risto und Brunimat. Um weitere Kundensegmente zu erschließen, setzt Milch Concept auf ein neues Bag-in-Box-System, um die Abgabe großer Mengen an die Gastronomie und gewerbliche Anbieter zu ermöglichen.
Quelle: AgE