Milchproteine nutzbar machen

Die Universität Hohenheim führt zusammen mit deutschen und europäischen Partnern derzeit ein Forschungsprojekt mit dem Namen „Whey2Food“ zum Zusatz von Milchproteinen zu Lebensmitteln durch. Die Hochschule erklärte, dass Milchproteine zu den hochwertigsten Proteinen in der Ernährung zählten. Aufgrund der niedrigen Konzentrationen und der Tatsache, dass die Proteine als Gemische vorkämen, sei die Nutzung in der Lebensmittelindustrie problematisch und eine Trennung und Anreicherung der Proteine bisher kaum möglich.
Die Forscher entwickelten jetzt ein neues Verfahren zur Fraktionierung und Anreicherung, welches sich bereits im Labormaßstab bewährt habe. Nun müsse es in den technischen Maßstab übertragen werden. Bei der sogenannten Cross-Flow-Elektromembranfiltration würden die Partikel in einer Filteranlage nach der Größe getrennt. Da kleine Protein allerdings fast alle gleich groß seien, kommt zusätzlich ein elektrisches Feld zum Einsatz, mit dem die einzelnen Proteine nach ihrer unterschiedlichen Ladung separiert würden. Durch dieses Verfahren erschlössen sich neue Einsatzmöglichkeiten der Proteine, wie beispielsweise als Zusatz zu funktionellen Lebensmitteln wie Sportgetränken, da die Proteine die Muskeldegeneration fördern würden. Außerdem seien die einzelnen Milchproteine als Emulgatoren einsetzbar. Nach Hochschulangaben wird das von der EU geförderte Forschungsprojekt noch bis Ende Oktober 2015 laufen. (AgE)