Russland

Milchproduzenten fordern mehr Unterstützung

Der Milchproduzentenverband Sojusmoloko hat von der Moskauer Regierung mehr Unterstützung für die Landwirte gefordert. Die Milchpreise am russischen Markt seien zwar gestiegen, doch verlangt der Verband höhere Subventionen für die Produktion von Rohmilch und weitere Hilfsmaßnahmen für die Erzeuger. Die Abgabepreise im Milchbereich seien gestiegen, so etwa bei Trinkmilch um 5,8 % und bei Käse sogar um 16,2 %. Dies sei eine Folge des Rohmilchmangels am heimischen Markt durch das Importverbot.
Die russischen Milchkuhbestände würden seit Jahren abgebaut. Außerdem seien die Kosten der Milcherzeugung durch die Abwertung des Rubels gestiegen, wodurch der Import von Anlagen und Futtermitteln teurer sei. Zusätzlich hätten sich die Kredite verteuert und die Agrarbeihilfen seien im vergangenen Jahr verspätet ausgezahlt worden. Die heimischen Molkereien hätten deshalb die Importausfälle nur teilweise ausgleichen können. Die Einfuhr von Käse sei in den zwölf Monaten bis einschließlich Juni 2015 um 89,4 % auf nur noch 41.000 t zurückgegangen. Die Einfuhren von Butter hätten sich um 87,2 %, von Vollmilchpulver um 71,8 % und von Magermilchpulver um 84,2 % reduziert. In diesem Zeitraum sei die heimische Erzeugung von Butter um 8,3 % erhöht worden, die von Käse und Käseprodukten um 22,5 %.
Andrej Danilenko, Vorsitzender des Verbandes, warf der Industrie vor, wegen der höheren Rohmilchpreise billigeres Pflanzenfett eingesetzt zu haben, um die Produktion von Käse rasch auszuweiten und dessen Abgabepreise gering zu halten. (AgE)