Milchbranche muss Terminbörse stärker nutzen

Um Preisschwankungen am Markt besser abzufedern, sollte die Milchbranche stärker auf Instrumente des Risikomanagements setzen. Dies hat der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium Hans-Joachim Fuchtel beim Fachgespräch „Börse und Bauern“ (18.5.2019) gefordert. Laut Fuchtel ist der Milchmarkt zunehmend von heftigen Preisausschlägen nach oben und unten betroffen, weshalb das unternehmerische Können im Milchsektor besonders gefordert ist. Ein wichtiger Aspekt dabei sei, die betriebswirtschaftlichen Folgen der Preisvolatilität im Griff zu behalten und existenzgefährdende Situationen zu vermeiden. Die Absicherung des Milchpreises sei dabei eine wirkungsvolle Option, „denn millionenschwere Hilfsprogramme von staatlicher Seite, wie sie bei der Milchpreiskrise in den Jahren 2015 und 2016 erfolgten, sind keine Selbstverständlichkeit und daher auch keine Alternative zu marktkonformen Maßnahmen des Risikomanagements“, betonte Fuchtel.
Die Branche sei daher aus seiner Sicht gefordert, die Möglichkeiten der Terminbörse stärker zu nutzen. Aus dem Ende April veröffentlichten Geschäftsbericht der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig geht jedoch hervor, dass der Handel mit Futures für Milcherzeugnisse 2018 rückläufig war. Der Gesamtumsatz mit Milchproduktderivaten verringerte sich gegenüber 2017 um 6 % auf insgesamt 26.003 gehandelte Futures, was einer Menge von 130.015 t entsprach. Am 15. August 2018 wurde von der EEX ein Kontrakt auf Flüssigmilch eingeführt, der aber bis heute kaum gehandelt worden ist.
Quelle: AgE