MEG Milch Board warnt vor zu viel Weltmarktorientierung

Die Milcherzeugergemeinschaft Milch Board hat die Forderungen des europäischen Milchindustrieverbands nach einer stärkeren Marktwirtschaft mit deutlichen Worten zurückgewiesen.
Der EDA setze nach wie vor auf billige Masse für den Weltmarkt, erklärte die MEG Milch Board. Am Weltmarkt aber treffe das EU-Angebot auf zusätzliche Milchmengen aus Neuseeland, Australien, Südamerika und den USA. Ferner dehnten auch klassische Importländer wie beispielsweise China ihre eigene Milchproduktion immer mehr aus. Mit den so entstehenden Weltmarktpreisen könne die europäische Milcherzeugung nicht mithalten. Verschärft werde der massive Preisdruck durch die weitere Verteuerung von Futtermitteln. Die Milcherzeugergemeinschaft bekräftigte stattdessen den Ruf nach einer Mengenanpassung und nach mehr Marktmacht für die Milchviehhalter. Bis Erzeugerorganisationen aber eine ausreichende Struktur und Marktmacht entwickelt hätten, müsse für die Betriebe mithilfe angepasster Marktordnungen ein Mindestmaß an Planungssicherheit gewährleistet werden. Als Schritt in die richtige Richtung bezeichnete die MEG Milch Board die Idee einer „Ausfallsentschädigung“ für einen freiwilligen Produktionsverzicht im Krisenfall, die ursprünglich von EU-Agrarkommissar Ciolos ins Spiel gebracht wurde.