MEG Milch Board kritisiert Informationspolitik zur MUH-Übernahme durch Arla

Im Zusammenhang mit der geplanten Fusion von Arla Foods und der Milch-Union Hocheifel (MUH) hat die Milcherzeugergemeinschaft (MEG) Milch Board harsche Kritik an der bisherigen Informationspolitik geübt. Im Einzelnen monierte die MEG am vergangenen Freitag in Göttingen, dass zum Beispiel nicht bekannt sei, wie die Fusion rechtlich konstruiert sei. Weder das Einladungsschreiben zu den Informationsveranstaltungen noch diese selbst würden hierzu etwas hergeben. Ob und welche Satzungsänderungen notwendig seien, werde nicht zur Sprache gebracht. Ob Einzelverträge mit den Genossen geschlossen werden sollten, sei ebensowenig erwähnt worden. Schriftliches werde nicht aus der Hand gegeben, beklagte die MEG.
Die MEG Milch Board kritisierte, der betroffene Genosse wisse nicht einmal, ob die Verschmelzung Kündigungsrechte auslöse. Wirtschaftliche Vorstellungen überlagerten einfachste Informationsbedürfnisse. Es sei wieder einmal so, dass der Vorstand mit der Geschäftsführung etwas aushandle und die Vertreter als „höchstes“ Organ einer Genossenschaft sowie alle anderen Erzeuger vor nahezu vollendete Tatsachen gestellt würden. Die Beispiele der Verschmelzungen von MUH und Arla Foods sowie von Humana und Nordmilch zeigten in anschaulicher Weise, wie die Kontrollfunktion der Genossen ausgehöhlt werde. Diese blieben Lieferanten, ohne jemals über ihr Produkt verhandelt zu haben, so die Erzeugergemeinschaft. An einer Bündelung der Erzeuger - auch der genossenschaftlichen - in Erzeugergemeinschaften führe kein Weg vorbei, wenn die Verhandlungsmacht der Milchproduzenten gestärkt werden solle (AgE).