Landwirte wehren sich gegen Quote für Maisanbau

Mit Kritik hat der Bauernverband Schleswig-Holstein auf die jüngsten Vorschläge von Bündnis 90/Die Grünen reagiert, in dem Bundesland den Maisanbau mit einer Quote zu belegen und unter das Planungsrecht zu stellen sowie den Kreisen die Möglichkeit einzuräumen, neue Biogasanlagen zu verbieten. Der Fraktionsvorsitzende im Kieler Landtag, Dr. Robert Habeck, hatte sich vergangene Woche dafür ausgesprochen, nach einem Sieg bei der Landtagswahl am 6. Mai Maßnahmen zu ergreifen, um zukünftig den Biomasseanbau und die Errichtung weiterer Biogasanlagen durch die Landes- und Regionalplanung sowie das Bauplanungsrecht zu steuern. Der Präsident des Landesbauernverbandes, Werner Schwarz, bezeichnete die Vorschläge als „Planwirtschaft pur“. Der Mais stehe hinsichtlich seiner Auswirkungen auf Umwelt und Artenvielfalt zu unrecht und zu pauschal am Pranger, denn er sei eine sehr effiziente Kulturpflanze und ein perfektes Solarkraftwerk der Natur. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen laut Schwarz, dass der Maisanbau nicht zu einem Humusabbau führt. Auch seien keine negativen Auswirkungen auf die Artenvielfalt zu erkennen. Zudem benötige der Maisanbau im Vergleich zu anderen Kulturen deutlich weniger Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel. Der Verbandspräsident erinnerte daran, dass die Energiewende von der Gesellschaft gewollt sei. Die Bauern trügen sie mit und produzierten Strom und Wärme aus Wind, Sonne und Biogas. Um die Biogasanlagen zu betreiben, sei der Anbau von Mais als Rohstoffbasis notwendig. Abgesehen davon seien Harbecks Pläne aus rechtlicher Sicht bedenklich, erklärte Schwarz. In einem Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Landtages für die Grünen werde bezweifelt, dass die Absichten zur Quotierung des Maisanbaus und zum Verbot neuer Biogasanlagen nach geltendem Recht umsetzbar seien.