Kosten und Verluste der Milcherzeugung 2019

Im Auftrag des European Milk Board hat das Büro für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL) die Milcherzeugungskosten in acht europäischen Ländern und im EU-Durchschnitt sowie Biomilch-Erzeugungskosten in Deutschland für das Jahr 2019 ausgewertet. Die Berechnungen erfolgten auf Grundlage des Informationsnetzes landwirtschaftlicher Buchführungen der EU (INLB). Neben Deutschland wurden die Kosten für die Milchproduktion in Belgien, Dänemark, Frankreich, Irland, Litauen, Luxemburg und den Niederlanden analysiert.
Den detaillierten Bericht mit Kostenübersichten finden Sie unter dem Link Was kostet die Erzeugung von Milch?
Einige Ergebnisse im Kurzüberblick: 
  • Für das Jahr 2019 wurden für den EU-Durchschnittsbetrieb Milcherzeugungskosten von 45,35 ct/kg Milch berechnet. Für Deutschland weißt die Studie Produktionskosten von durchschnittlich 47,44 ct/kg Milch aus. 
  • Die Milcherzeugerpreise lagen im EU-Durchschnitt bei 34,52 ct/kg. In Deutschland betrug der mittlere Auszahlungspreis 33,70 ct/kg.
  • Bei einem EU-Durchschnittsbetrieb liegt die Kostenunterdeckung bei -10,83 ct/kg bzw. -24 %. Milcherzeugerbetriebe in Deutschland mussten im Jahr 2019 im Mittel eine Kostenunterdeckung von -13,74 ct/kg bzw. -29 % verkraften.
  • Allein aus der Milcherzeugung, also ohne EU-Beihilfen, konnte ein deutscher Durchschnitts-Milchkuhbetrieb in 2019 laut Studie keine positiven Einkünfte erzielen.
  • Erheblich in die Höhe getrieben haben die Erzeugungskosten in 2019 wiederholt trockenheitsbedingt die Zukaufkosten für Futter. In Deutschland betrugen sie 11,23 ct/kg Milch, aber auch in den meisten der anderen Länder machte diese den höchsten Kostenpunkt aus.
  • Die Milcherzeugungskosten für Biomilch aus Deutschland beziffert die Analyse mit 64,63 ct/kg. Den Milchpreis mit 47,17 ct/kg. Die Kostenunterdeckung beträgt hier demnach -17,46 ct/kg bzw. -27 %. Und demnach fast genauso viel, wie die für nach konventionellen Kriterien erzeugte Kuhmilch.
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Quelle: EMB