Indien: Verkaufte Milch häufig gepanscht oder kontaminiert

Indien ist der größte Milchproduzent der Welt, die Milch, die in dem südasiatischen Land verkauft wird, entspricht allerdings nicht immer dem eigenen Qualitätsstandard (Food Safety and Standards Authority of India, FSSAI). Nur 62,3% der verkauften Milch treffen diesen FSSAI-Standard, der weit unter dem globalen Durchschnitt an Qualitätsstandards für Milch liegt. Das ergab eine Studie der FSSAI aus 2018. 40,5% der stichprobenartig untersuchten Milch war verarbeitet, der Rest Rohmilch. Insgesamt 6.432 Milchproben wurden analysiert. Ein Problem sei laut der FSSAI weniger der biologische Verderb von Milch oder das Verunreinigen oder Panschen von Milch (nur 12 Proben positiv, u.a. verunreinigt mit Wasserstoffperoxid, Harnstoff, Reinigungs- und Neutralisationsmitteln), sondern besonders die Kontamination mit Giftstoffen oder antibiotischen Wirkstoffen. So wurde in 368 Proben (5,7%) der Grenzwert für Aflatoxin M1 überschritten. In 77 Proben (1,2%) waren die Grenzwerte für Antibiotika überschritten, in einer Probe wurde Pestizid oberhalb der Toleranzgrenze gefunden.
Das in 41% der Proben die Angaben zu den natürlichen Milchinhaltsstoff-Gehalten nicht passten, ist im Vergleich zu den Verunreinigungen nebensächlich. Ebenso, dass in 156 Proben Maltodextrin (modifizierte Stärke) und in 78 Proben Zucker gefunden wurde. Da beides nicht gesundheitsschädlich ist, wird es von der FSSAI toleriert, das die Molkereien diese zusetzen, um den Anteil an fettfreien Feststoffen in der Milch zu erhöhen. Insgesamt bewertet die FSSAI das Ergebnis als zufriedenstellend, denn es zeige, dass die verkaufte Milch in Indien weitestgehend sicher für den Verzehr" sei.
Quelle: Dairy Global