ife-Bericht zur Mengensteuerung und -planung für BMEL abgeschlossen

Unter dem Projekttitel Übersicht, Ableitung und Bewertung von in der Praxis umsetzbaren Mengenplanungs- und Mengensteuerungsmodellen auf Molkereiebene" hat das ife, Institut für Ernährungswirtschaft, den Auftragsbericht für das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) abgeschlossen.
Ziel der Forschungsarbeit ist es, dass das Ministerium über die nationale Anwendung des Artikels 148 der GMO zu den Vertragsbeziehungen im Sektor für Milch und Milcherzeugnisse entscheiden kann. Die Arbeit wurde durch das Förderprogramm BMEL - Entscheidungshilfe-Vorhaben mit einer Summe von 49.842 Euro gefördert.
Das ife ist den eigenen Angaben nach nicht befugt, den Bericht zu veröffentlichen. Eine Veröffentlichung müsse wenn dann durch das BMEL erfolgen.
Inhalte aus dem Bericht liegen der Redaktion topagrar vor. Als Schlussfolgerungen haben die Autoren des Berichtes, Holger D. Thiele, Henrike Burchardi und Mareike Träger, demnach u.a. folgende Punkte aus ihrer Analyse gezogen:
  • Individualität: Jede Molkerei sollte betriebsindividuell prüfen, welches Modell geeignet ist, die einzelbetriebliche Verwertung z.B. in Überschusssituationen zu verbessern und einen wirklichen Beitrag zu höheren und/oder stabileren Milchpreisen für die eigenen Milchlieferanten zu leisten.
  • Bei der Prüfung der Modelle durch die Molkereien ist deren Heterogenität und Vielfalt der Milcherzeugerstrukturen und der regionalen Gegebenheiten zu berücksichtigen.
  • Milchmengenplanung: Die deutschen Molkereien sollten die Genauigkeit ihrer Milchmengenplanungen deutlich verbessern, um einzelbetriebliche Mengensteuerungs- und Festpreismodelle überhaupt betriebswirtschaftlich einschätzen und bewerten zu können.
  • Preisdifferenzierungsmodelle sind für die Mehrheit der Molkereien mit flachen Verwertungskurven zur Mengensteuerung ungeeignet.
  • Temporäre Preisdifferenzierungsmodelle eignen sich in Überschusszeiten, sind aber sehr genau vorab in jeder Molkerei auf die wirtschaftliche Vorteilhaftigkeit und Vorteile für den Milchpreis zu prüfen.
  • Festpreissysteme helfen bei der Verringerung der Preisunsicherheit und sollten mehr als bisher von den Molkereien geprüft werden.
  • Kündigungsfristen: Bei den Verkürzungen von Kündigungsfristen sind damit einhergehende mögliche Kosten auf der Molkereiseite zu berücksichtigen, die dann negative Milchpreiskonsequenzen haben.
  • Marktausblick: Marktinformationen über einen längerfristigen zukünftigen Zeitraum sollten verstärkt für die Milcherzeuger angeboten werden.
  • Abnahmegarantie: Bei der Flexibilisierung der Lieferbeziehungen durch vermehrte Angebote an schuldrechtlichen Verträgen sollte nicht vernachlässigt werden, dass ein sehr großer Teil der Milcherzeuger hohes Interesse an einer Abnahmegarantie der Molkerei hat.

Quellen: ife, fisa, topagrar