Hohe Preise für Comté-Käse-Bauern

Für die Milchlieferanten des französischen Comté-Käses gab es 2008/09 keine Preis- und Absatzkrise; vielmehr erhielten sie auch dann, als es in anderen Regionen Europas an die Substanz ging, mehr als 40 Cent/l Rohmilch. Das haben die Milchviehhalter Pascal Nicod und Jean-Paul Blondeau, beide im Comté-Schutzverband (CIGC), vergangene Woche bestätigt. Danach sicherte die strikte Mengenkontrolle einen Verfall der Erzeugerpreise.
 
Comté wird hauptsächlich in der namensgebenden Region Franche-Comté an der Grenze zur Westschweiz hergestellt. Mehr als 3 000 Landwirte liefern die Rohmilch für rund 160 häufig genossenschaftlich organisierte Käsereien. Wegen der kleinen Strukturen wird die Lagerung des Käses von 16 speziellen Reifebetrieben übernommen. Jedes Jahr wird aufs Neue die erlaubte Gesamtkäsemenge festgelegt, zuletzt mehr als 50 000 t. Zwischen 1996 und 2008 wurde die Produktion um 22 % ausgeweitet. Um daran teilzuhaben, muss eine Molkerei grüne Marken aus Kasein kaufen, mit denen die Laibe als echt gekennzeichnet werden. Eine Marke entspricht einem ganzen Käse. Die bereits 1995 festgeschriebenen Regeln zur Produktionsbeschränkung bewegten sich rechtlich bislang in einer Grauzone, wurden aber von Paris goutiert. Die im EU-Milchpaket geschaffene Möglichkeit, den Schutzverbänden geographischer Angaben ganz offiziell die Möglichkeit einzuräumen, die Angebotsmenge zu steuern, wird vom CIGC deshalb sehr begrüßt.