Höhere Tierhaltungsstandards kosten ca. 5,61 € pro t Milch

Die Kosten für die Einhaltung der EU-Standards und zusätzlicher Auflagen belaufen sich bei den Landwirten, laut den ersten Zwischenergebnissen einer Studie von Dr. Steffen Noleppa (Forschungsinstitut HFFA Research) und Prof. Helmut Karl (Universität Bochum), die in der vergangenen Woche (27.6.) vorgestellt wurden, auf eine Größenordnung von 4,6 Mrd. €.
Im Einzelnen wurden in der Studie die von der deutschen Landwirtschaft zu tragenden Mehrkosten und Mindererlöse analysiert, die in Folge der Einhaltung europäischer Umweltstandards und zusätzlicher Auflagen in den Bereichen Gewässerschutz, Düngung, Pflanzenschutz, Tierhaltung, Cross Compliance und Greening entfallen.
Im Bereich der Tierhaltungsstandards haben die Wissenschaftler nach Auswertung von 16 EU-Direktiven und Verordnungen zu Tierwohl und -gesundheit unter Berücksichtigung von Doppelzählungen Mehrkosten von 5,61 € je Tonne Milch errechnet.

Beträge bislang noch vorsichtig gerrechnet!

Die beiden Wissenschaftler betonten, dass der Betrag noch vorsichtig gerechnet sei, weil nicht alle tatsächlich relevanten Standards eingeflossen seien. So fehlten unter anderem die erwarteten verschärften Emissionsschutzauflagen, die Auswirkungen des Mindestlohns und die Auswirkungen erhöhter nationaler Tierhaltungsstandards. Bis zum Herbst wollen die Wissenschafter ihre Ergebnisse nochmals überprüfen. Weitere Faktoren sollen einbezogen und die Mehrkosten auf einzelbetrieblicher Ebene berechnet werden.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) fordert, dass die bislang analysierte Kostenbelastung bei der GAP-Weiterentwicklung berücksichtigt werden sollte.
Quelle: AgE