Gute Nachfrage und Preise für Nutzkälber und Schlachtkühe

Ein knappes Angebot in Kombination mit guter Nachfrage sorgen aktuell für erfreulich hohe Preise, sowohl für Nutzkälber als auch für Jungbullen und Schlachtkühe. Auch in der gesamten Europäischen Union befinden sich die Schlachtrinderpreise weiterhin im Aufwind, was sich bezüglich Export und Import ebenfalls positiv auf die Vermarktung deutscher Rinder auswirkt. 
Kälber: Leicht steigende Preise 
Das regionale Angebot an Nutzkälbern ist vielerorts überschaubar und wird von den Mästern gut nachgefragt, u.a. da aktuell die Kälber für Weihnachten eingestallt werden (bis ca. Ende Juni). Auch wenn der Markt danach in der Regel wieder kippt, gehen Marktexperten davon aus, dass die Nachfrage nach Kalbfleisch durch die Öffnung der Gastronomie profitiert und demnach auch weiterhin mit erhöhtem Bedarf an Nutzkälbern zu rechnen ist. Gleichzeitig bleibt das Angebot klein, u.a. weil immer mehr Betriebe aufgeben. 
Qualität ist gefragt! Ein Blick auf die Preise zeigt erneut, dass insbesondere für gute Qualitäten deutliche Aufpreise erzielt werde können. Der Preisanstieg für gut entwickelte Kälber zeigt sich sowohl bei männlichen Holsteinkälbern als auch bei Kreuzungen und Fleckviehkälbern. Mehr dazu: Beef on Dairy? 
  • In NRW kosteten männliche Kälber ab Hof je nach Qualität zwischen 41 und 126 Euro pro Stück, männliche WBB-Mastkreuzungen zwischen 125 und 271 Euro.
  • In Rheinland-Pfalz wurden zwischen 60 und 150 Euro für Holsteinkälber, zwischen 150 und 300 Euro für Mastkreuzungen und zwischen 110 und 190 Euro für Fleckviehkälber notiert. 
  • In Hessen lagen Holsteins zwischen 30 und 158 Euro, Mastkreuzungen zwischen 90 und 208 Euro und Fleckviehkälber zwischen 162 und 270 Euro. 
  • In Schleswig-Holstein kosteten männliche Holsteins zwischen 45 und 138 Euro, Mastkreuzungen zwischen 120 und 345 Euro. 
  • In Süddeutschland erreichten männliche Fleckviehkälber bis 100 kg zwischen 5,04 Euro und 5,82 Euro pro kg Lebendgewicht (LG). Zum Teil wurde auch die 6 Euro-Marke geknackt. 
Schlachtkühe: Deutlich festere Preise 
Innerhalb der EU fiel der Preisanstieg bei Schlachtkühen der Handelsklasse O3 erneut sehr deutlich aus. Sie erlösten den Kommissionsangaben zufolge durchschnittlich 319,46 Euro/100 kg Schlachtgewicht (SG) und damit 0,9 % mehr als in der Vorwoche. In Deutschland zogen die Preise zwischen 1,9 % und 1,1 % an. 
Quellen: u.a. AgE, LWK Rheinland-Pfalz, LWK Schleswig-Holstein, LLH Hessen, Zuchtverband Miesbach, RZO, Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben, top agrar 

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