Geben horntragende Kühe bessere Milch?

Wie wirken sich die Faktoren Horn, Futter und Umgebungstemperatur auf die Qualität von Milch aus? Dieser Frage gingen Forschende  des Labors KWALIS im Rahmen des Projekts „HornMilch 2021“ nach und machten eine interessante Entdeckung. 
Für die Studie untersuchte das Labor 152 Milchproben von 20 Braunviehkühen, wovon die Hälfte enthornt und die andere Hälfte horntragend war. Die Kühe glichen sich ansonsten in ihrer Milchleistung, dem Laktationsstadium, der Anzahl Laktationen und genetischer Indizes. Für die Untersuchung des Temperatureinflusses wurde  die Tiere im Versuch jeweils einmal thermoneutral bei 10 °C gehalten und nach einer Adaptionszeit einer Hitzestress-Temperatur von 25 °C ausgesetzt. Während des Versuches bekamen die Kühe zwei Futterrationen in unterschiedlicher Reihenfolge gefüttert. Eine Ration bestand aus Heu ad libitum, ergänzt mit Luzernepellets als Konzentrat-Placebo. Die andere Ration bestand aus einer restriktiven Heumenge, ergänzt mit Kraftfutter, so dass beide Rationen einen vergleichbaren Energiegehalt aufwiesen.
Die Milch wurde mittels der Fluoreszenz-Anregungs-Spektroskopie (FAS) beurteilt. Die Ergebnisse laut KWALIS:
  • die Messergebnisse zeigen auffällig, dass die einzelne Kuh als Individuum von großer Bedeutung für die Qualität der Milch ist
  • das Tragen von Hörnern und die reine Heufütterung wirkten sich positiv auf die Milchqualität aus
  • horntragende Kühe wiesen in dem Versuch eine höhere Resilienz gegenüber erhöhten Temperaturen auf
Die Studie wurde finanziert durch Software-AG Stiftung, Rudolf-Steiner-Fonds, Zukunftsstiftung Landwirtschaft, Demeter/Forschungsring, Alnatura, tegut…, Edeka Nord, Edeka Hannover-Minden. 
Das könnte Sie außerdem interessieren:
Die Vorreiter: Kuhgebundene Aufzucht im großen Stil – Hofgut Eichigt hat die kuhgebundene Kälberaufzucht erfolgreich eingeführt. Mit Herzblut, System und neuem Stall wird der Betrieb den Bedürfnissen der Tiere gerecht.