Freiwilliges Tierwohllabel ist eine einzige Enttäuschung

Der Fachgebietsleiter Agrar- und Lebensmittelmarketing der Universität Kassel, Prof. Ulrich Hamm, kritisierte im Interview mit dem Nachrichtendienst Agra-Europe die bislang bekanntgewordenen Pläne für ein freiwilliges staatliches Tierwohllabel als einzige Enttäuschung". Laut Prof. Hamm wollen Verbraucher eine einfach nachzuvollziehende Kennzeichnung und echte Fortschritte in der Tierhaltung sehen. Mit etwas mehr Platzangebot sei das nicht getan. Sollte die Branche nicht die, für ihn eindeutigen, Verbraucherwünsche ernst nehmen, werde es laut Hamm einen weiteren starken Anstieg der Zahl von Vegetariern und Veganern geben.

Der Wissenschaftler betrachtet die verpflichtende 0-1-2-3-Kennzeichnung bei Eiern als ein Erfolgsrezept. Bei Eiern hätten die Verbraucher ganz schnell mit ihren Einkäufen und dem Geldbeutel abgestimmt. Eier aus der Freiland- und aus der Ökohaltung hätten zusammen ihren Marktanteil nach Einführung der Kennzeichnung von 10 % auf 25 % erhöht. Eine ähnliche Entwicklung sei Hamm zufolge auch bei Milch und Fleisch aus Haltungen mit Strohaufstallung oder aus Freilandhaltung möglich.

Quelle: AgE