Frankreich: Verbandspräsident tritt aus Frust über Molkereien zurück

Die Krise in der französischen Milchbranche hat zum Rückzug des Präsidenten des interprofessionellen Zentrums der Milchwirtschaft (Cniel), Thierry Roquefeuil, geführt. Roquefeuil, der auch an der Spitze des französischen Milcherzeugerverbandes (FNPL) steht und Cniel seit 2013 anführte, teilte im Anschluss an eine Sitzung des Verwaltungsrates seinen Rückzug mit. Im Cniel haben sich die Milcherzeuger sowie die privaten und die genossenschaftlichen Molkereien zusammengeschlossen. Roquefeuil erklärte, dass er als Cniel-Präsident die „gleichgültige Haltung“ der Verarbeiter nicht habe gutheißen können. Der FNPL kritisierte nach dem Rückzug von Roquefeuil von der Cniel-Spitze, dass die Molkereien trotz der immer schlechteren wirtschaftlichen Lage der Tierhalter tatenlos geblieben seien.

Der Präsident des Dachverbandes der privaten Molkereien (FNIL),  Dominique Chargé, verwies indess auf die Notwendigkeit einer staatlichen Intervention und von Notfallmaßnahmen. Zudem äußerte er sein Unverständnis darüber, warum in Brüssel bislang nichts in diese Richtung unternommen worden sei, nämlich „eine massive Entnahme von Produkten von den Märkten und eine Anhebung des Interventionspreises“.