EU-Milchmarkt

Frankreich: Neustrukturierung der Milchbranche hat begonnen

Seit dem 20. April können sich jetzt französische Milcherzeuger in anerkannten Produzentenorganisationen (OP) zusammenschließen. Die Anerkennung der Produzentenorganisationen ist im Zuge des im Jahr 2011 verabschiedeten EU-Milchpakets zustande gekommen. Ziel der Bündelung ist es, dass die Erzeuger nach dem Quotenende eine stärkere Verhandlungsposition gegenüber den Milchverarbeitern einnehmen können. Dabei sollen die Erzeugergemeinschaften nicht nur die Vermarktung der Milch übernehmen, sondern auch Zahlen zum Viehbestand und zur Milchproduktion ihrer Mitglieder erfassen. 
Nach dem neu erlassenen Gesetz soll eine OP erst mit 200 Produzenten oder einer Milchmenge von 60 Mio. Liter Milch anerkannt werden. Wenn die Mitglieder einer Vereinigung aber mehr als 55 % ihrer Milch an einen einzigen Abnehmer liefern, kann diese Erzeugergemeinschaft unabhängig von ihrer Größe eine Anerkennung erhalten. Nach Aussage eines OP-Vertreters werden viele bestehende Organisationen fusionieren müssen, um die Mindestanforderungen erreichen zu können.
Die Produzentenvereinigungen werben bereits um die Mandate ihrer Mitglieder. Außerdem wurden Verträge mit Privatmolkereien für die Zeit nach dem Wegfall der Quote ausgehandelt. Eine weitere Herausforderung bei der Neustrukturierung wird sein, wie die Milchproduktion in bestimmten Gebieten Frankreichs (z.B. Zentralmassiv) erhalten bleiben kann. Experten befürchten bereits, dass die Molkereien für sie unattraktive" Regionen aufgeben könnten.