Frankreich: Milchbranche will CO2-Ausstoß verringern

Die französische Milchbranche will zur Reduzierung des Treibhausgasausstoßes beitragen. Dazu hat das interprofessionelle Zentrum der Milchwirtschaft (Cniel) unter Mitwirkung des Instituts für Tierzucht (Idele) das Programm „Niedrigkohlenstoff-Milchviehbetrieb“ erarbeitet. Ziel ist es, innerhalb der nächsten zehn Jahre den CO2-Ausstoß auf den Betrieben um ein Fünftel zu reduzieren, gleichzeitig aber auch die ökonomische Leistungsfähigkeit der Höfe zu verbessern. Hierzu wurde ein Diagnose- und Entscheidungshilfeinstrument mit dem Namen „Cap‘2ER“ vorgestellt, das den CO2-Fußabdruck der Milch misst. Dieses Instrument soll auf die jeweilige Situation und die konkreten Praktiken auf den Betrieben zugeschnitten sein. Das jetzt geschaffene Werkzeug ermögliche es jedem Tierhalter, seine Treibhausgasemissionen zu berechnen, die Gründe für deren Entstehung zu vergleichen und Stellschrauben zur Reduzierung des Ausstoßes zu identifizieren. Anhand der ersten Ergebnisse auf 1.700 Betrieben konnten laut Cniel die CO2-Emissionen je Liter Standardmilch gemessen werden. Dabei seien pro Liter Milch 1,06 kg CO2 ermittelt worden, aber nur 0,99 kg CO2 in der Nettobilanz, da hierbei noch die Kohlenstoffspeicherung im Boden berücksichtigt worden sei. Der Maßnahmenplan sieht auch Schritte zur Verringerung der Methanemissionen vor; hierbei werden das Erstkalbealter, die Fütterung der Tiere und tierische Ausscheidungen einschließlich der Vergärung berücksichtigt. An Maßnahmen zur Reduzierung des Lachgasausstoßes werden vom Cniel Verbesserungen bei der Düngung und eine stärkerer Anbau von Leguminosen genannt. CO2-Emissionen könnten auch durch Kraftstoff-, Strom- und Düngemitteleinsparungen erzielt werden. Darüber hinaus rät Cniel den Betrieben, die Kohlenstoffspeicherung der Böden durch Dauergrünland oder temporäres Grünland, durch die Anpflanzung von Hecken und den Anbau von Zwischenfrüchten zu steigern. AgE