Fonterra-Milchpreis: Es geht weiter bergab

Der neuseeländische Molkereiriese Fonterra hat seine Milchpreisprognose nochmals nach unten korrigiert. Wie die Molkerei bekanntgab, können die Miclherzeuger in der bis Ende Mai laufenden Saison 2015/16 nur noch mit einem Basispreis von 3,90 NZ$ (2,41 €) pro Kilogramm Milchfeststoff rechnen. Bereits Ende Januar hatte die Molkerei ihre Erwartungen für den Auszahlungspreis um 0,45 NZ$ (0,28 €) heruntergeschraubt. Noch im Herbst 2015 war Fonterra für die laufende Saison von einem Basispreis von 4,60 NZ$ (2,85 €) für das Kilogramm Milchfeststoff ausgegangen. Die Milchfeststoffeinheit besteht aus einer Fett- und einer Proteinkomponente; geteilt durch den Faktor 11,64 leitet sich der entsprechende Preis je Kilogramm Milch ab.

Zusammen mit der Vergütung von Genossenschaftsanteilen dürfte die Auszahlungsleistung 2015/16 nun bei 4,40 NZ$ (2,72 Euro) liegen. Dies wäre das niedrigste Niveau seit zehn Jahren. Der Fonterra-Vorsitzende John Wilson begründete die gesenkte Milchpreisprognose mit der weiterhin schwierigen Situation am Weltmarkt. Er betonte, dass sich Fonterra voll auf die Reduzierung von Kosten und die Profitmaximierung konzentrieren werde und stellte den Erzeugern erneut Liquiditätshilfen in Aussicht. Diese hatte das Unternehmen bereits in der zweiten Jahreshälfte 2015 gewährt, jedoch zum Jahreswechsel beendet.

Fonterra-Geschäftsführer Theo Spierings sieht den globalen Milchmarkt bereits seit 18 Monaten im Ungleichgewicht, weil die großen Nachfrager Russland und China weniger importierten und die EU-Milcherzeugung stärker expandiere als gedacht. Vor allem die EU müsse auf die niedrigen Preise reagieren und weniger produzieren, betonte Spierings. Er erwarte bis zum Jahreswechsel keine wesentliche Veränderung der globalen Marktlage. Lediglich eine Abnahme der zur Verfügung stehenden Exportmengen könnte die Preise doch noch früher steigen lassen als gedacht.  (AGE)