Exporterstattungen für Milchprodukte abgelehnt

Die derzeitige Schwäche am Milchmarkt rechtfertigt nicht die Eröffnung der öffentlichen Lagerhaltung oder gar die Gewährung von Exporterstattungen. Das hat EU-Agrarkommissar Dr. Dacian Cioloş beim Agrarrat am Montag vergangener Woche in Luxemburg noch einmal bekräftigt. Cioloş betonte, dass sich der Erzeugerpreis für Milch im April im EU-Mittel um 32 Cent/kg bewegt habe. „Das war also deutlich mehr als während der Milchkrise 2009“, so der Kommissar.
Er räumte ein, dass sich die Lage bei Butter etwas anders darstelle. Dort gebe es nämlich gerade scharfe Konkurrenz aus Neuseeland. Cioloş lehnte es ab, über die Erhöhung des Interventionspreisniveaus zu diskutieren. Er pochte auf die Funktion der Marktmaßnahmen als Sicherheitsnetz. Für die Beseitigung eines eventuellen Überangebots seien zuerst einmal die Marktteilnehmer selbst verantwortlich. Die öffentliche Lagerhaltung sei dazu da, dem Sektor zu helfen, wenn ein Ungleichgewicht nicht aus eigener Kraft aus der Welt geschafft werden könne. Die Intervention dürfe jedoch nicht als eigener Absatzmarkt verstanden werden.