EU/Niederlande: Milchproduktionskosten unterschiedlich berechnet

Produktionskosten von 45 Cent pro Liter Rohmilch scheinen nicht im Einklang mit dem wirtschaftlichen Umfeld der niederländischen Milchsektors zu stehen. Das hat die Europäische Kommission Mitte August in ihrer Antwort auf eine Anfrage der niederländischen Europaabgeordneten Annie Schreijer-Pierik festgestellt. Diese hatte auf die Darstellung des Dutch Dairymen Board (DDB) verwiesen, wonach sich die Produktionskosten vieler Milcherzeuger in den Niederlanden um 45 Cent/l herum bewegten, während der mittlere Erzeugerpreis lediglich 37 Cent/l betrage.

Problem: Unterschiedliche Parameter zur Schätzung der Familien-Ak-Entlohnung

Die Kommission betonte, man sei sich der Arbeiten des DDB und dessen Dachverbandes, des European Milk Board (EMB), bewusst. Deren Methode zur Berechnung der Milchproduktionskosten sei dabei relativ ähnlich zu dem Vorgehen, das von der Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung angewandt werde. Völlig verschiedenen seien allerdings die Parameter, um die Entlohnung von Familienarbeitskräften zu schätzen. In einem Bericht der EU-Kommission zählen die Niederlande dagegen nämlich zu den Mitgliedstaaten mit den leistungsfähigsten Milchviehbetrieben.
Die Brüsseler Behörde habe angesichts dieser unterschiedlichen Ergebnisse hervor gehoben, dass man gerade mit dem Ziel, mehr Transparenz in den Milchmarkt zu bringen, die Marktbeobachtungsstelle ins Leben gerufen hat. Dieses Instrument sorge für eine breite und ständig aktualisierte Datenbank mit Informationen zu Elementen wie Preisen und Mengen. Darin eingeschlossen seien Indizes für Preis-Kosten-Margen. (AgE)