EU-Milchpreise im April auf Allzeithoch

Die Molkereiunternehmen in der europäischen Union haben im April dieses Jahres oft auf saisonale Abschläge verzichtet; die Milcherzeugerpreise konnten sich deshalb auf relativ hohem Niveau behaupten. Der vom niederländischen Bauernverband (LTO) errechnete Durchschnittspreis auf Basis der Auszahlungsleistungen von 16 größeren Milchverarbeitern in Nord- und Mitteleuropa für eine Standardmilch mit 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß gab zwar gegenüber dem Vormonat März um 0,25 Cent oder 0,7 % auf 34,16 Cent/kg nach; allerdings wurde das Vorjahresergebnis um rund 2 Cent oder 6,2 % übertroffen und damit das höchste April-Niveau seit Beginn des Milchpreisvergleiches im Jahr 1999 erzielt.
 Erzeugererlöse von mehr als 40 Cent/kg gab es im April für die Lieferanten der finnischen Hämeenlinnan und der italienischen Granarolo. Die deutschen Molkereien Müller und DMK bezahlten mit 33,94 Cent/kg beziehungsweise 33,11 Cent/kg ebensoviel wie im März, jedoch zwischen 4,6 % und 6,6 % mehr als im Vorjahresmonat. Enttäuschend fiel das Milchgeld für die französischen Erzeuger aus. Danone zahlte laut LTO ihren Lieferanten mit 32,80 Cent/kg 0,94 Cent/kg weniger aus als im März. Bei Lactalis fiel der Abschlag mit fast 3 Cent/kg noch größer aus; der Milchpreis von 30,6 Cent/kg war der niedrigste im gesamten Vergleich.

 Auch die britischen Molkereien kürzten die Vergütung: Erzeuger von First Milk erlösten im April 30,72 Cent/kg; das waren 0,61 Cent/kg weniger als im Vormonat. Bei Dairy Crest fiel das Minus mit 2,22 Cent/kg auf 32,66 Cent/kg noch deutlicher aus. Verschiedene Molkereien haben der LTO zufolge für die kommenden Monate Milchpreisanhebungen angekündigt, darunter Arla Foods und FrieslandCampina mit Aufschlägen von mehr als 3 Cent/kg bis einschließlich Juni. In Deutschland soll das Milchgeld im Mai bei dem DMK um 2 Cent/kg und bei Müller um 3,5 Cent/kg aufgestockt werden. (AgE)