EU-Milchindustrie begrüßt Mercosur

Anders als der landwirtschaftliche Berufsstand begrüße der Europäische Milchindustrieverband (EDA) die erzielte Übereinkunft für ein assoziiertes Abkommen zwischen der EU-Kommission und den südamerikanischen Mercosur-Staaten (Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay, Venezuela). EDA-Generalsekretär Alexander Anton bezeichnete die vergangene Woche (KW 28) erzielte Einigung als einen echten „Durchbruch“.
Positiv sei laut dem EDA-Generalsekretärvor allem das Bekenntnis der Verhandlungspartner zum Pariser Klimaschutzabkommen. Das Mercosur-Handelsabkommen werde es zudem ermöglichen, einige der Potentiale der südamerikanischen Märkte zu öffnen. So entspreche das vereinbarte Zollkontingent von 30.000 t Käse pro Jahr etwa dem Zehnfachen der Mengen, die aktuell in den Mercosur exportiert werden. Dieser zusätzliche Marktzugang sei ein Beitrag, die Diversifizierung der EU-Exporte für Milchprodukte zu unterstützen und damit den Milchsektor widerstandsfähiger gegenüber Handelsverzerrungen zu machen.
Allerdings sei es auch kein Geheimnis, dass sich der Verband mit Blick auf die Zollquoten für Käse, Milchpulver und Babynahrung höhere Kontingente erhofft hätte. Zudem habe man eine kürzere Übergangsphase als die vereinbarten zehn Jahre erwartet. Neben dem Kontingent von 30.000 t zollfreiem Käse sind für Milchpulver 10.000 t und für Babynahrung 5.000 t im Jahr vorgesehen. Anders als etwa für Rindfleisch und Zucker, die nur für die Mercosur-Staaten gelten, werden die Lieferquoten für Milchprodukte für beide Seiten in Kraft treten.
Quelle: AgE