Ein harter Brexit gefährdet Milchprodukt-Export

EU-Agrarkommissar Phil Hogan teilte vergangene Woche (KW 03) auf einer Pressekonferenz mit, dass mit Nachdruck an Maßnahmen gearbeitet werde, um die negativen Auswirkungen eines möglichen „No-Deal-Brexit“ auf die Landwirtschaft abzufedern.
Sorgen bereiten besonders die drohenden Handelshemmnisse aufgrund von möglichen Drittlandzöllen die das Vereinigte Königreich gegenüber EU-Ware erheben könnte. Auch die Milchwirtschaft würde davon betroffen sein.
Zölle von bis zu 40 % auf Butter machen Export unwirtschaftlich
Das Dänische Landwirtschaftsministerium rechnet im Fall eines harten Brexit mit einem drastischen Exporteinbruch. Im Jahr 2017 lieferte Dänemark Produkte im Wert von 1,52 Mrd. Euro ins Vereinigte Königreich, einen wesentlichen Teil machen davon Milchprodukte aus.
Im Fall eines ungeregelten Brexit gehen befragte exportorientierte Lebensmittelunternehmen von einem plötzlichen Anstieg der Transaktionskosten aus und zwar von bis zu 45 %. Denkbar seien beispielsweise Zölle von bis zu 40 % auf Butter. Die betreffenden Exporte würden dadurch für die Dänen unwirtschaftlich.
Deutschlandweit habe der Export der Ernährungswirtschaft nach Großbritannien im Jahr 2017 bei 4,7 Mrd. Euro gelegen. Angesichts ihres noch deutlich höheren Exportvolumens von insgesamt 8,6 Mrd. Euro in 2018 dürften sich auch die Niederlande Sorgen machen.
Quelle: AgE