Echtzeitüberwachung von Tiertransporten noch nicht möglich

Die Bundesregierung arbeitet gegenwärtig daran, die Einhaltung von Tierschutzvorschriften bei Transporten zu verbessern. Eine Datenbank soll Behörden und Veterinäre vor Ort dabei bei der Bewertung von Transportrouten unterstützen. Dazu ist auch eine Echtzeitüberwachung von Tiertransporten gewünscht. Das bestehende europäische Meldesystem „Traces“ zur Rückverfolgbarkeit im grenzüberschreitenden Handel mit Tieren und tierischen Produkten könne wegen fehlender Funktionalitäten für eine solche Echtzeitüberwachung derzeit allerdings nicht genutzt werden. Traces werde allerdings derzeit weiterentwickelt, denn grundsätzlich sei es nach Ergänzung verschiedener Funktionen durchaus geeignet. Das erklärte die Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP zur digitalen Tiertransportkontrolle.
Die Entscheidung darüber, ob Traces eingesetzt werden könnte, liege jedoch letztendlich bei der Europäischen Kommission. Diese müsse auch zu prüfen, ob hierfür die Schaffung neuer Rechtsgrundlagen erforderlich wäre. Deutschland sei bereits an die EU-Kommission herangetreten und habe diese aufgefordert, dem Tierschutz beim Transport von Tieren stärker Rechnung zu tragen und dazu auch die EU-Tierschutz-Transportverordnung zu überarbeiten. Grundsätzlich bestünden bereits jetzt Möglichkeiten der Behörden, auf GPS-Navigationsdaten von Transporten zurückzugreifen. Wie diese Systeme in den Mitgliedstaaten einheitlich und effektiv genutzt werden könnten, werde derzeit auf EU-Ebene beraten. Eine Vereinheitlichung oder Zusammenführung von Systemen und technischen Standards werde von der Bundesregierung grundsätzlich für sinnvoll erachtet.
Quelle: AgE