Durchwachsene Aussichten für den Milchmarkt

Das Landvolk Niedersachsen sieht bei den Rahmenbedingungen für das Milchjahr 2019 positive Tendenzen und gleichzeitig Unsicherheitsfaktoren. Unsicherheit lösten in der gesamten Branche die zunehmenden politischen Instabilitäten aus, darunter der bevorstehende Brexit oder die protektionistischen Bestrebungen im internationalen Handel. Zudem gebe es nationale Probleme, wie den Anstieg der zusätzlichen Anforderungen seitens des Lebensmitteleinzelhandels, etwa für mehr Tierwohl, Tierschutz und Nachhaltigkeit. „Jede einzelne dieser Forderungen verursacht jedem unseren Milchviehhalter höhere Kosten“, erklärte Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke.
Positiv stimmten das Landvolk dagegen, mit Blick auf die globale Nachfrage am Milchmarkt, die Wachstumstendenzen in Ländern Asiens, Nordafrikas sowie dem Nahen und Mittleren Osten. Einen weiteren Anlass zu verhaltenem Optimismus könne insgesamt betrachtet auch die dürrebedingt unterdurchschnittliche Situation in der Grundfutterversorgung geben. Denn durch die Einschränkungen in der Fütterung könnte die saisonal übliche „Frühjahrsdelle“ mit steigenden Milchanlieferungen und folglich sinkenden Preisen in 2019 geringer ausfallen.
Zuversicht leitet die Organisation auch aus dem unproblematischen Verkauf der Interventionsbestände von Magermilchpulver in der Europäischen Union ab. Die aus der letzten Milchpreiskrise eingelagerten Mengen seien nun weitgehend geräumt, bei zuletzt höheren Preisen. Ein so schneller Abbau der eingelagerten Mengen sei nicht unbedingt erwartet worden, erläuterte das Landvolk.
Quelle: AgE