Die Schweizer haben zu wenig Butter

Das Schweizer Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) wird zum zweiten Mal im laufenden Jahr das Butterimportkontingent erhöhen. Das teilten die Bundesbehörden am Anfang dieser Woche mit. Zum 1. September 2020 wird das Teilzollkontingent Butter um 1.800 t aufgestockt. Dies entspreche rund 4 % der pro Jahr in der Schweiz verkauften Buttermenge.
Diese zweite Erhöhung sei auf Grund der tiefen Lager und unterdurchschnittlichen Milchproduktion unvermeidbar. Mitte des Jahres sollen in der Schweiz eigentlich immer rund 4.000 bis 5.000 t Butter in den Tiefkühllagern liegen. Aktuell summieren sich Lagerbestände allerdings auf nur rund 400 t.
Bereits auf den 1. Juni 2020 hatte das Bundesamt auf Antrag der Schweizer Branchenorganisation Milch das Teilzollkontingent Butter um 1.000 t für das laufende Jahr erhöht.

Warum gibt es in 2020 in der Schweiz zu wenig Butter?

  • Die Milchproduktion ist seit rund zwei Jahren zwar stabil, jedoch im langjährigen Mittel eher tief.
  • Der Absatz von Käse aus der Schweiz ist seit längerer Zeit hoch, was zu einer höheren Käseproduktion und damit zu weniger Milch für andere Verwertungen führt.
  • Die Lebensmittelindustrie setzt wieder häufiger Milchfett statt Palmöl ein, beispielsweise in der Eisproduktion.
  • Butter hat in Kombination mit dem Koppelprodukt «Magermilchprodukte» eine eher tiefe Wertschöpfung. Die Butterherstellung aus Rohmilch steht daher nicht an erster Stelle.
  • Der Butterabsatz ist gleichzeitig in der Schweiz in den letzten Monaten gestiegen.
Quellen: Schweizer Bauer


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