DBV: Milcherzeugerpreise 2019 "extrem stabil"

Milchwirtschaftlich ein besonderes Jahr" mit stabilen Milcherzeugerpreisen und erhöhten Produktionskosten - das stellte der Deutsche Bauernverband (DBV) in einem Rückblick auf 2019 fest. Angesichts der Hitze und Dürre und der daraus resultierenden mangelhaften Futterernte in 2018 und 2019 seien die Produktionskosten für Rohmilch in vielen Regionen Deutschlands deutlich höher als in vergangenen Jahren ausgefallen. Gleichzeitig seien die Milcherzeugerpreise 2019 „extrem stabil“ gewesen. So hätten sich die Preise für Rohmilch im Bundesdurchschnitt nur in einem schmalen Bereich zwischen 32,6 Cent/kg und 33,8 Cent/kg bewegt. Solch stabile Verhältnisse kenne der deutsche Milchsektor nur aus der Epoche, die von starken staatlichen Eingriffen in den Markt geprägt gewesen sei.
Dennoch gehe der DBV nicht davon aus, dass Jahre mit extrem schwankenden Milchpreisen nun wieder der Vergangenheit angehören. Vielmehr hält er an den Forderungen nach einer moderneren und marktgerechten Gestaltung der Lieferbeziehungen und nach der Etablierung von Preisabsicherungselementen zwischen Milchkuhhaltern und Molkereien fest. Es gebe weiterhin eine Vielzahl globaler Einflussfaktoren, die den Markt kaum vorhersehbar schwanken lassen dürften. Die Etablierung von Preisabsicherungselementen in den Lieferbeziehungen zwischen Molkereien und Milchbauern sei deshalb weiterhin notwendig. Zudem sei zu begrüßen, dass nun auch größere deutsche Molkereiunternehmen entsprechende Umsetzungsschritte angehen würden.
Der DBV wies zudem darauf hin, dass es zum Stand des 18. Dezember 2019 möglich gewesen sei, über Warenterminkontrakte für 2020 einen umgerechneten Milchwert in Höhe von durchschnittlich 37 Cent/kg abzusichern. Diese Absicherungsmöglichkeit sei durch praktikable Angebote den Milchbauern auch nutzbar zu machen.
Quelle: AgE