DBV fordert von Molkereien mehr Einsatz für Milcherzeuger

Bei der Lösung der gegenwärtigen Marktkrise stärker in die Pflicht nimmt der Deutsche Bauernverband (DBV) den Molkereisektor. „Wir erwarten von unseren Molkereien, dass sie bei den Preisverhandlungen gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel auch die Interessen der Milchbauern vertreten“, sagte DBV-Vizepräsident Udo Folgart beim Berliner Milchforum (10./11. März). Die Zeiten, in denen sich in den Preisverhandlungen Molkereien bei austauschbaren Produkten gegenseitig preislich unterböten, müssten der Vergangenheit angehören. Die Mokereien sollten endlich bislang ungenutze Gestaltungsspielräume des Wettbewerbsrechts nutzen. Ziel müsse es sein, über Kooperationen, Fusionen oder Kontore das Angebot gegenüber dem Handel zu bündeln. „Die Vermarktungsstrukturen der Molkereien müssen ein Verhandeln mit dem Lebensmitteleinzelhandel auf Augenhöhe ermöglichen“, so Folgart.
Folgart schlug ein Aktionsbündnis vor, in dem Milchbauern, Molkereien und der Lebensmitteleinzelhandel im Sinne einer starken Milchwirtschaft „an einem Strang ziehen“. Für den 23. März kündigte der Verbandsvertreter einen bundesweiten Aktionstag an. Bei dem werde der DBV mit seinen 18 Landesbauernverbänden auf den Wert des Lebensmittels Milch aufmerksam machen.
Zudem verwies der DBV-Vizepräsident wiederholt auf den Handlungsbedarf bei den Lieferbeziehungen. Diese müssten gerade in volatilen Märkten und schwachen Marktphasen den Interessen beider Seiten Rechnung tragen. Ferner müssten die Molkereien auch ihre Bemühungen intensivieren, die Wertschöpfungspotentiale des europäischen Binnenmarktes zu nutzen und noch stärker als bisher die Exportmärkte ins Visier zu nehmen. (AgE)