Dänemark: Immer mehr Landwirte steigen aus Ökomilcherzeugung aus

In Dänemark geben immer mehr Bio-Milchbauern die ökologische Erzeugung auf und stellen wieder auf eine konventionelle Produktion um. Erst kürzlich sind zehn Biomilcherzeuger aus der Molkerei Thise ausgetreten, was einen jährlichen Verlust von 15 Mio. kg Milch bedeutet, schreibt die dänische Tageszeitung Jyllands Posten in der vergangenen Woche. Auch der Milchkonzern Arla Foods habe 2013 die Rückkehr von neun größeren Ökomilcherzeugern zur herkömmlichen Produktionsweise registriert.
Ole Sørensen, Präsident des Milch Boards im dänischen Bioverband, befürchtet eine regelrechte Flucht aus der Biomilch. Halte diese Entwicklung weiter an, werde das Ziel der Regierung, den Anteil des Biolandbaus bis 2020 zu verdoppeln, kaum noch zu erreichen sein. Grund für die Umkehr zur konventionellen Produktion seien nicht zuletzt die Vorgaben aus Brüssel. Durch die Abschaffung der Milchquote bekämen wachstumswillige Landwirte die Chance zur Betriebserweiterung. Das sei in konventionellen Betrieben allerdings deutlich einfacher als in ökologischen. Es bestehe zum Beispiel kein verpflichtender Weidegang, außerdem müsse nicht der Großteil des eingesetzten Futters im eigenen Betrieb erzeugt werden, wodurch sich der Flächenbedarf noch einmal reduziere. Sørensen schließt daher nicht aus, dass die bisherigen Umstellungen auf eine konventionelle Produktion erst der Anfang waren. (AgE)