Dänische Milcherzeuger begegnen Krise mit Wachstum

Die dänischen Milcherzeuger setzen in der Krise offenbar weiter auf Expansion. So wollen, laut den Ergebnissen der Farmer-Barometer-Umfrage des dänischen Agrarforschungszentrums Seges, insbesondere die Milcherzeuger trotz der seit dem Quotenaustieg bereits erfolgten Mengensteigerungen in diesem und im nächsten Jahr weitere Zuwächse umsetzen.
Nach der Auffassung des leitenden Ökonoms des zum Dachverband der dänischen Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) gehörenden Instituts, Klaus Kaiser, dürfte es sich dabei um eine Anpassungsstrategie handeln: Mit größeren Umsätzen könnten die Milchbauern trotz sinkender Erlöse immerhin ihre Liquidität erhalten. Laut der Umfrage geht zudem etwa die Hälfte der befragten Landwirte davon aus, dass inzwischen die Talsohle bei den Milchpreisen erreicht ist. 

Insolvenzen bei Milchviehbetrieben bleiben auf hohem Niveau

Gleichzeitig berichtet Kaiser, dass sich die Zahl der insolventen Betriebe auf einem langjährigen Höchststand befindet. Für den Zwölfmonatszeitraum von Mai 2015 bis April 2016 komme man auf insgesamt 197 Konkurse. Eine so hohe Menge an Insolvenzen binnen Jahresfrist sei im Agrarbereich zuletzt im August 1994 registriert worden. Nach Ansicht des Wirtschaftsfachmanns sind die aktuellen Betriebsaufgaben die direkte Folge der lang anhaltenden Niedrigpreise. Da hier vorläufig keine Trendwende in Sicht sei und die jüngsten Preisnachlässe bei der Milch erst noch in den Bilanzen der Unternehmen ankommen müssten, dürften die Insolvenzen vor allem bei Milchviehbetrieben auf vergleichsweise hohem Niveau bleiben, erklärte Kaiser.