EU

Ciolos lehnt Milchintervention ab

Die EU-Kommission sieht trotz der sinkenden Auszahlungspreise in den vergangenen Monaten keinen Bedarf für kurzfristige Maßnahmen am Milchmarkt, die über die Bezuschussung der privaten Lagerhaltung hinausgehen. So hatte EU-Agrarkommissar Dr. Dacian Ciolos Forderungen aus Polen und Litauen nach einer Erhöhung der Referenzpreise für die Intervention und der Auslösung von Exporterstattungen im Agrarrat deutlich abgelehnt. Obwohl einige Mitgliedsstaaten wie Belgien und Portugal Verständnis für die Forderungen der Osteuropäer zeigten. Deutschland und Großbritannien stärkten Ciolos hingegen den Rücken.
Die Ablehnung begründete Ciolos damit, dass das Preistief, laut Milchmarktbericht, im Mai errecht worden sei. Dabei habe das Preisniveau im Durchschnitt immer noch 20% über den jeweiligen Interventionspreisen gelegen. Zudem sei Rohmilch mit durchschnittlich 31,6 Ct/l rund 30% teurer gehandelt worden, als in der Krise vor drei Jahren. Auch die Spot- und Wochenpreise seien zuletzt wieder gestiegen.