Bundeskartellamt untersucht die Bedingungen am Milchmarkt

Das Bundeskartellamt beschäftigt sich mit den Bedingungen am Milchmarkt, mit dem Ziel die Marktrisiken künftig auf mehrere Schultern zu verteilen“, erklärte der Kartellamtspräsident Andreas Mundt gestern (30.06.) in einem milchpolitischen Forum im Rahmen des Bauernverbandstreffen in Hannover.
Untersuchen würde das Kartellamt (Bonn) Mundt zufolge in einem Pilotverfahren Elemente der Lieferbeziehungen zwischen Milcherzeugern und genossenschaftlichen Molkereien. Geprüft werde dabei, inwiefern die Andienungspflicht, lange Vertragslaufzeiten, die Abnahmepflicht und die Systematik der Milchgeldauszahlung einem funktionierenden Wettbewerb entgegenstünden. Dies gelte auch für die hohe Preistransparenz auf dem Milchmarkt, die der Kartellamtspräsident als ein mögliches Haupthindernis für Wettbewerb bezeichnete.
Kritisch beurteilt er die Forderungen an die Molkereien, über Vermarktungsplattformen ihr Angebot zu bündeln. Dies laufe auf die Bildung von Kartellen hinaus. Demgegenüber werde man Anträge auf Kooperationen und Fusionen vorbehaltlos prüfen und stehe gegebenenfalls bereits im Vorfeld für Hinweise zur Verfügung, „was gehen könnte und was nicht“.
Sorge bereitet dem Bundeskartellamt nach den Worten seines Präsidenten die starke Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel. „Da bleiben wir wachsam“, versicherte Mundt. (AgE)